Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss

Wissenswertes, Historisches, Kurioses rund um das Städtedreieck Maastricht–Aachen–Lüttich

von

Johanna Kamermans, 1938 in Vlissingen an der (niederländischen) Mündung der Schelde geboren, sah sich schon früh als Kind konfrontiert mit einer damals nicht verstandenen klischeebeladenen Feindseligkeit zwischen Niederländern und Belgiern in Ihrer Heimatstadt – nicht zuletzt hinsichtlich der getrennten Belotsung auf diesem Internationalen Seeweg von und nach Antwerpen mit oft recht skurrilen „Nebenwirkungen“.

Nach fast vierzig Jahren Auslandsaufenthalt musste sie sich – von Berlin aus in die Niederlande zurückgekehrt – in Ihrer neuen Wahlheimat Maastricht erneut auseinandersetzen mit derartigen „splendid Isolation“ – Mentalitäten:

In der Euregio Maas-Rhein – als eine der ältesten Euregios Europas überhaupt – wissen die Bürger der fünf Partnerregionen in drei Ländern eigentlich nichts voneinander – jedenfalls fiel Ihr dies von aussen kommend sofort auf. Eine erstaunliche Klischeebildung und als Folge davon eine überaus hartnäckige „Mauer in den Köpfen“ – ähnlich wie in Berlin – beherschen das grenzüberschreitende Zusammenleben in diesem „Mini-Europa“-Kosmos namens Euregio Carolus Magnus: Maastrichter, Limburger, Wallonen, Flamen und Rheinländer leben hier noch immer mehr oder weniger „zusammen apart“.

Wenn die Intention des Vertrages von Amsterdam aus dem Jahre 1997, das neue Europa den EU-Bürgern – mittels einer besseren Beteiligung daran – ein gutes Stück näherzubringen, in die Tat umgesetzt werden soll, dann müssen eben diese EU-Bürger dazu gebracht werden – möglichst über die Bildung einer „europäischen Identität“ – sich zumindest für Ihre direkten Nachbarn zu interessieren und sich kundig zu machen über deren Geschichte, deren Gegenwart und nicht zuletzt deren Besonderheiten. Denn nur so dürften die Intentionen der politischen (Europa-)Macher auch beim betroffenen (Europa-)Volk ankommen – und das ist schließlich die Absicht der immer neuen „Meilenstein“-Verträge, die von Brüssel aus das Zusammenleben der europäischen Menschen steuern soll.

Das grenzüberschreitende Interresse der Euregio-Bürger füreinander zu wecken, ist deshalb die erklärte Absicht dieses Buches und zwar aus der Sicht einer solchen betroffenen EU-Bürgerin – als eine persönliche, authentische Stellungnahme für das „Europa von morgen“ – genauso wie im Vertrag von Amsterdam beabsichtigt. Johana Kamermans hat sich hier um ein warhaft „grenzenloses“ Lesevergnügen der etwas anderen Art bemüht und auf den Spuren Karls des Grossen ein überraschendes Euregio-Panorama entfaltet: Wagen Sie sich in dieses Abenteuer der kleinen und grossen, manchmal auch merkwürdigen Entdeckungen in diesem einmaligen „Mini-Europa“-Kosmos namens Euregio Carolus Magnus!