European Tribal Wars

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Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung European Tribal Wars- Andrew Gilbert, Stefan Kaminski, Church of Dominic Wood vom 26. September — 22. November 2015 im Bayerisches Armeemuseum, Reduit Tilly, Ingolstadt
Der (Kunst-) Sammler als Kurator
Mit Tom Biber, Sammler und Kenner vor allem der Berliner Kunst- und Subkulturszene, hat das Bayerische Armeemuseum zum wiederholten Mal den umtriebigen Ingolstädter gewinnen können, Zeitgenossen aus seinem Repertoire in einer Ausstellung zu vereinen, die nicht nur in Formensprache und Ästhetik den Themen rund um Krieg, Frieden, Zivilisation und Gefangenschaft verpflichtet sind, sondern darüber hinaus den architektonischen Gegebenheiten des militärischen Festungsbaus vor Ort Rechnung tragen.
In der Ausstellung „European Tribal Wars“, im Deutschen wohl mit „Europäische Stammeskriege“ sinnvollerweise übersetzt, präsentiert das Museum Bilder und Skulpturen von drei Künstlern, die sich in ihren Arbeiten der Brisanz von politischen Ereignissen und deren Berichterstattung stellen. Der Schotte Andrew Gilbert, Stefan Kaminski aus Berlin sowie der in Brüssel lebenden Australier Dominic Wood (Künstlername Church of Dominic Wood) teilen gleichermaßen einen humanistischen, aufklärerischen Ansatz, in dem sie verstörend direkt von teils dramatischen Begebenheiten rund um Leben und Tod berichten.
So fragt die Präsentation auch danach, ob das Phänomen des Tribal Wars noch immer Teil unserer zivilisierten Gesellschaft ist. Und ob es sich selbst bei hochtechnisierten Weltkriegen am Ende doch nur um eine primitive Stammesfehde handelt? Auch wenn die Macher der Ausstellung zu Beginn ihrer Planungen nicht damit rechnen konnten, selbst die aktuellen Flüchtlingsbewegungen verleihen dem Thema tagespolitische Relevanz.