Evangelisch in München

Karl Buchrucker (1827 - 1899), Wegbereiter der bayerischen Diakonie

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Karl Buchrucker – eine herausragende Gestalt der bayerischen evangelischen Kirchengeschichte des 19. Jahrhunderts, ein typischer Vertreter seiner Generation evangelischer Pfarrer, ein großer Moderator und Organisator der Kirche und ein visionärer Gründer des Vereins für innere Mission München und des Landesvereins für innere Mission. Karl Buchrucker prägte entscheidend die Münchner protestantische Gemeinde zur Zeit ihres größten Wachstums im 19. Jahrhundert.

Es lohnt sich, einen Blick auf Karl Buchrucker zu werfen: Zu seinen herausragenden Fähigkeiten gehörten die Kunst des Predigens, Überzeugungs kraft, Führungsqualitäten und Organisationsgeschick. Mit Augenmaß gelang es ihm, Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. So war Buchrucker der geschickte Organisator der Versöhnung und des Ausgleichs zwischen Johann Hinrich Wichern und Wilhelm Löhe, zwischen seiner fränkischen Heimat und dem katholischen Altbayern, zwischen Arm und Reich, zwischen Arbeitern und Bürgern. Durch sein umfängliches katechetisches Werk war er auch der wichtigste „Religionslehrer“ der Landeskirche.

Prof. Dr. Marita Krauss lehrt Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte an der Universität Augsburg. Sie ist durch viele Publikationen, Ausstellungen und Rundfunksendungen als hervorragende Kennerin der Münchner und bayerischen Geschichte ausgewiesen.