„Fahnenflucht“ mit Marschbefehl

Erinnerungen an eine ambivalente Vater-Sohn-Beziehung

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Das Buch enthält einen ereignisreichen Lebensbericht, dessen Schwerpunkt im Frühjahr 1945 liegt. Der leser erfährt, wie ein von seinem Vater lange als „Weichei“ empfundener Flakhelfer und der inzwischen gesundheitlich angeschlagene Berufsoffizier, der zeitweilig mit Erfolg die Angriffsspitze des Afrikakorps befehligte, am Ende des II. Weltkrieges und durch dieses befördert unverhofft zueinander finden. Beiden gelingt es, sich komödienreif und unter vergleichsweise angenehmen Begleitumständen aus dem Kriegsgetümmel zu entfernen. Ein langer, überwiegend auf Schusters Rappen absolvierter Heimweg vermittelt Zustände und Befindlichkeiten der ersten Nachkriegszeit. Der mit Streiflichtern zu ostpreußischen Lebensverhältnissen nach dem I. Weltkrieg eingeleitete Bericht läuft aus in skizzenhaften Passagen über die Zeit nach 1945. Unter dem Strich blieb die zentrale Vater-Sohn-Beziehung offen, weil wichtige Gespräche auf ein „Später“ verschoben wurden, das es aber nicht geben sollte.