Familienroman

Gedichte

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„Stimmen“ nennt Zsuzsa Rakovszky (geb. 1950) ihre Rollengedichte, die feinste Schattierungen der emotionalen Spannung verschiedenster Charaktere nachzeichnen. Es ist ein unentwirrbares Geflecht aus Vergangenheit und Gegenwart, das die Autorin in jeder ihrer Figuren freilegt, die uns so auch in ihren Widersprüchen verständlich werden. Denn hat nicht jeder Mensch, den Zufällen und Umständen der eigenen Lebensgeschichte ausgesetzt, eine Art „Familienroman“ im Hintergrund? Rakovszkys Gedichte bestechen durch die Schönheit ihrer klaren Sprache, durch den Tempowechsel, und sie fordern in eindrücklichen Denkbildern dazu auf, die Frage nach der Verstrickung des Menschen in die Zeit zu reflektieren.
Jedes Gedicht, jede Figur bildet eine je eigene Welt – gemeinsam ergeben sie einen großen, zusammenhängenden Familienroman. – Auswahl, Übersetzung und Nachwort dieses ersten deutschsprachigen Buches der bedeutenden ungarischen Dichterin besorgte die Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse.