Farbkammern

von

Dieter Krauses Gedichte sind dort am stärksten, wo sie eine augenblickhafte Lebendigkeit und Sinnlichkeit versprühen. Die strukturierte lyrische Sprache überrascht mit doppelbödigen Zeilensprüngen, mimetisch hergestellten Ambivalenzen, unverbrauchten Vergleichen und antinomisch mit den Inhalten verknüpften Wortschöpfungen. Am vorgefundenen Beispiel (Hölderlin, Kafka u.a.) orientiert, gaukelt Krauses Lyrik dem Leser nichts vor. Hier werden echte poetische Bilder evoziert, die das Gefühl wecken, dabeigewesen zu sein, in die Szene hineinversetzt zu werden.