Fassade

Wenn ich tot bin, werde ich reden

von

Luise besucht das Grab ihrer Eltern auf dem Degerlocher Friedhof. Der Grabstein trägt die Lebensdaten ihres Vaters, eine aufgeschraubte Metallplatte die ihrer Mutter. Zwischen Stein und Platte steckt etwas Weißes, ein zusammengefaltetes Stück Papier: „Ein letzter Gruß“ einer unbekannten Frau aus Berlin, mit Kugelschreiber auf ein kariertes Blatt geschrieben, gerichtet an Luise und ihre Schwester Regina. Die Unbekannte hat ihr Geburtsjahr vermerkt, sie ist genauso alt wie Luise. Ein Verdacht keimt in Luise auf, der ihr keine Ruhe mehr lässt. Es gelingt ihr, die geheimnisvolle Frau in Berlin aufzuspüren. Was sie von ihr erfährt, bringt das jahrzehntelang gepflegte Bild der Vergangenheit ins Wanken. Luise sucht nach der neuen Wahrheit, sichtet Briefe und Notizen. Die Tragödie ihrer Eltern in dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte ist nicht das einzige Drama, das sich ihr staunend offenbart.