Zur existenziell begründeten Leitthematik im Werk Thomas Manns gehört die Antinomie von Geist und Leben und ihre Überwindung zu einer idealen Vorstellung gelebter Humanität.
Thomas Manns Versuche zur „Aufhebung“ dieser Antinomie in einer umfassenden Humanitätsidee lassen sich über verschiedene Schaffensstadien als dialektische Denkbewegung eines Dreischritts von These und Antithese zu einer Synthese beschreiben und nachvollziehen.
Bei der Verfolgung seines Humanitätsideals sind neben Einflüssen Lew Tolstojs und zahlreicher anderer Autoren der russischen Literatur vor allem immer wieder wirkungsmächtige Anregungen aus den Schriften sowie Vorbilder aus den Romanen Dostojevskijs für Thomas Manns literarische Gestalten in sein Werk eingegangen, und nicht zuletzt auch seine eigene Interpretation der geistigen Persönlichkeit Dostojevskijs.
Festzustellen ist, dass nicht alle Werke Thomas Manns von der Rezeption Dostojevskijs und seiner Bedeutung für die Entwicklung von Thomas Manns Humanitätsidee Zeugnis ablegen. Die Untersuchung verfolgt die Einflüsse Dostojevskijs in Manns Dostojevskij-nahen frühen Erzählungen „Der Bajazzo“, „Die Hungernden“ und „Tonio Kröger“, den Romanen „Der Zauberberg“ und „Doktor Faustus“, in zwei seiner großen Essays, den „Betrachtungen eines Unpolitischen“ und „Goethe und Tolstoi“, sowie dem Drama „Fiorenza“.
- Veröffentlicht am Dienstag 16. Januar 2018 von epubli
- ISBN: 9783745082388
- 120 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik