Fenster mit Himmel

Gedichte

von

‚Fenster mit Himmel‘ scheint zunächst auf das Zimmer hinzudeuten, aus dem die Lyrikerin auf die Dinge schaut: ‚a room of one’s own‘ für den Blick in den Spiegel, der wie ein Fenster ist, für den Blick aus dem Fenster, das zugleich ein Spiegel ist. Es eröffnet die Perspektive, den morgendlichen Sprung in den Tag, wenn zwischen Fenster und Baum ‚der Himmel glattgezogen‘ wird, wenn sich ‚das Augenseil bis zur Kirchturmspitze spannt‘.
Monika Petsos’ Lyrik ist knapper, konziser, dabei vielfältiger geworden. In den sieben Kapiteln des vorliegenden Bandes (Übung mit Sprungtuch; Hautgeflüster; Mottengebaren; Kulissenspiel; Rhythmuswechsel; Traumgänger; Kein Gedicht) findet der Leser nicht nur thematische Varia-tionen. Ihm begegnen poetologische Gedichte, in denen ‚das Wort ins Löschpapier eitelt‘ oder sich fünfzig Ameisen an einem Wort auf einem Papierschnitzel verheben. Er findet manches oft selbst immer schon (An-) Gedachte in schönem Sprachgewande wieder, auch Überraschendes, auch sich selbst.