Fern und weh

Roman

von

Die Icherzählerin beschreibt in mehrfach geliederten Episoden eine spezifische Form des Zusammenlebens beim gemeinsamen Reisen. Ihr Begleiter K. wird durch die akribische Beschreibung seines Handelns- und ohne Wertungen vorzunehmen – gandenlos persifliert. Aber auch vor sich selbst macht die Erzählerin nicht halt. Sie entpuppt sich als bis zur Schrulligkeit passive Persönlichkeit, die sich zwanghaft in Betrachtungen verstrickt und vor allem damit beschäftigt ist, K. auf zunehmend amüsante Weise hinterherzustolpern. Die trockene, unsentimentale Sprache ist mit surrealen, oft manieristisch anmutenden Wortspielen angereichert und enfaltet sich zur feinsinnigen Satire.
„K.s Tempo ist zwingend. Der Mensch neben ihm lernt schnell, das Atmen nicht zu vergessen. Andere Fertigkeiten zugunsten des Selbstschutzes beherrsche ich nur manglhaft. Zum Beispiel Weghören und Nebenbeiantworten. Mein Ziel ist es, mich in Anwesenheit von K. so gut zu entspannen als wäre K. nicht anwesend. Um dies zu erreichen bin ich bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen.“
Die Lebendigkeit des Textes ergibt sich sowohl aus der Diskrepanz der unterschiedlichen Temperamente und den daraus resultierenden Konflikten während des Reisens, als auch aus der doppelten Sinnebene von „Realität und Allegorie“. Eine literarisch spannende Gradwanderung.