Mit den legendären Gedichtbüchern „erprobung herzstärkender mittel“ und „geschmacksverstärker“ legte der gelehrte Dichter Thomas Kling die Grundsteine seines inzwischen vielbändigen Werkes: u.a. „brennstab“, „nacht. sicht. gerät“, „morsch“.
Die Virtuosität dieser poetischen Partituren ist längst stil- und schulbildend geworden. Schrift und Sprachklang, „text und ohr“ verbinden sich zu Sinnesereignissen: „gedicht ist nun einmal: schädelmagie.“
In „Fernhandel“ schickt Thomas Kling den Leser auf Sprach- und Geschichtsreisen, ins „sprachhaus“ und „beinhaus“, das Banale und das Grauen zwischen „laufsteg“ und „laufgraben“ vereint. Mit Thomas Kling bewegt sich der Leser auf ethnographischen oder archäologischen Erkundungen – immer „voll stoff schwappend“.
In „Fernhandel“ begleiten wir den Autor und ‚Dolmetsch‘ Thomas Kling beim Blättern in „familienherbarien“, vor Gemälden und bei der übersetzenden Lektüre von Catull und Ovid, Trakl, Pound, Platen oder dem spätmittelalterlichen Minnesänger und Reisenden Oswald von Wolkenstein.
„Fernhandel“ eröffnen und beschließen die beiden großen bewegenden Zyklen „Der erste Weltkrieg“ und „spleen. Drostemonolog“.
Thomas Klings Gedichte muß man hören. Dem Band liegt eine CD bei, auf der Thomas Kling seine Gedichte selber liest.
- Veröffentlicht am Dienstag 31. August 1999 von DuMont Buchverlag
- ISBN: 9783832149529
- 102 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Lyrik