Filmspiel

von

Das Leben folgt keinem Drehbuch – diese Erfahrung muss Sybille mit vierzehn Jahren machen, als sich ihr Vater ohne Vorwarnung das Leben nimmt.
Die Lücke, die er in die Familie reißt, wirft die selbstbewusste Sybille aus der sicheren Bahn einer behüteten Jugend – weil einfach nichts mehr stimmt. Sie befindet sich im freien Fall, beobachtet wie unbeteiligt, aber interessiert ihren eigenen Niedergang, ihr Leben aus Schule, ihrer Familie und Freunden, ihren magernden Körper. Sie flüchtet in ein gespieltes Leben, schließlich ganz real nach Kopenhagen. Ein Wendepunkt.
Doch so einfach ist es nicht: Oberflächliche oder unmögliche Affären, ein geisteswissenschaftliches Studium, eine neue Stadt und neue Freunde – aber ihre Distanz, ihr uneigentliches Leben bleibt ein Spiel. Erst ein weiterer Todesfall bringt sie Jahre später zurück ins tatsächliche Leben.
Der Roman Filmspiel fängt seine Leser in seinen kunstvollen Gespinsten, klar, ohne zu erklären, direkt und poetisch. Ein Kleinod.