Von der Grenze,
von jenseits der Grenze unserer Sprache
kommen Poeten und stehen
für die deutsche Sprache ein:
Rilke, Karl Kraus, Kafka,
Horváth, Canetti, Celan,
Jetzt dieser Elazar Benyoëtz,
aus einem Lande,
aus einer Sprache kommend,
denen wir begegnen werden,
ob wir es wollen oder nicht.
Er spricht in unserer Sprache,
deren Wort entschlief,
»als jene Welt erwachte«;
in der die Mörder seiner Brüder
und Schwestern
ihre Befehle riefen,
und die als tote Sprache weitergeredet wird.
Warum tut er das?
»Die Überlebenden rufen in die Erinnerung zurück,
den Totengräbern ins Gewissen.«
Helmut Arntzen
- Veröffentlicht am Dienstag 5. November 2024 von Königshausen u. Neumann
- ISBN: 9783826071829
- 498 Seiten
- Genre: Aphorismen, Belletristik