Fischvogel

Roman

von

Der letzte Geruch von Sommer
Mikas Sommerferien verlaufen nicht wie erhofft: Ihre älteren Brüder verreisen ohne sie, ihre Freundin Ellen fährt mit dem Vater an die Adria, und die Eltern sorgen sich nur um den Jüngsten. Der kleine Bruder ist schwer krank, und Mika wünscht sich nichts so sehnlich wie seinen baldigen Tod. Am Ende des Sommers ist sie eine andere geworden, und nichts ist mehr, wie es war…
Der Sommer 1974 ist regnerisch und scheint Mika unendlich lang. Die Vierzehnjährige ist in diesen Ferien ganz auf sich gestellt. Sie streift durch den Wald, pflückt überreife Himbeeren, geht baden. Weit weg soll der leuchtend grüne Fluss sie treiben, vom Neckar bis zur Nordsee. Keiner würde es merken, dass sie abends nicht nach Hause käme – die Mutter kümmert sich nur noch um den schwer kranken Kleinen. Und der Vater, ein Bildhauer, versucht seine Angst vor dem bevorstehenden Tod des jüngsten Sohnes mit Arbeit und Alkohol zu bezwingen. Als der Vater wieder einmal zu viel getrunken hat, beschließt Mika abzuhauen.
Ein berührender Roman über die letzten Kindheitstage: Beate Rothmaier gelingt es überzeugend, die ambivalente Gedanken- und Gefühlswelt der vierzehnjährigen Mika lebendig werden zu lassen. In der seltsam bedrohlichen Wald- und Seenlandschaft spiegeln sich auf subtile Weise die Wirren des Erwachsenwerdens, die Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen, das Sehnen nach Liebe.