Flexible Figuren

Medienreflexive Komik im Zeichentrickfilm

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Für die komischen Erzählungen des Zeichentrickfilms wurden schon immer Welten geschaffen, in denen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und Wahrnehmungsformen der Realität sehr flexibel ausgelegt werden. Dies zeigt sich nicht nur in einer großen Strapazierfähigkeit der Trickguren, sondern auch in einer Vielzahl komischer Brüche, die bei der Überschreitung von Mediengrenzen und durch filmische Illusionen entstehen.
Diese Verfahren werden anhand geeigneter Beispiele als Sonderformen komischer Transgression beschrieben und sind in einer Typologie einerseits selbstreflexiver und andererseits intermedialer Komik näher spezifiziert. Beide Komikprinzipien lassen sich auf die produktive Kollision differenter Wahrnehmungsebenen zurückführen, die auch die Theorien der komischen Inkongruenz zugrunde legen: Die (eigene oder fremde) mediale Seite schreibt sich in die Form des Films ein und wirkt so als zweites, extradiegetisches Element, das mit dem Erzählfluss kollidiert. Damit werden genau diejenigen komischen Verfahren herausgehoben, die aufgrund ihrer speziellen Kongfiuration vorwiegend oder ausschließlich den am Tisch oder im Computer gezeichneten Film-Bildern zur Verfügung stehen.
Untersuchungsgegenstand sind zum einen aktuelle Beispiele der letzten Jahre (z.B. South Park, The Simpsons, Shrek), die einen hohen Grad an metatextuellen Bezügen aufweisen. Es werden zum anderen aber auch Sequenzen aus historischen Filmen der Warner Brothers-Studios (z.B. Duck amuck) und aus anderen frühen Zeichentrickfilmen analysiert, in denen bereits Elemente filmischer Selbstbespiegelung zu erkennen sind (z.B. Out of the inkwell, Felix the cat).