Flucht in die Karibik

Ein Zeitzeuge begegnet der jungen Golda Meir in Evian

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Der 13-jährige Jaques übernimmt die weibliche Sopranstimme, wenn sein Vater Jacob ein Duett aus der Oper ‚Carmen‘ probt. Relativ unerwartet flüchten Vater und Sohn im Jahr 1938 vor den Nationalsozialisten nach Évian-les-Bains. Als Jacob einer jungen attraktiven Golda Meir begegnet, entwickelt sich eine Romanze zwischen den Beiden. Die erotischen Eskapaden lassen die Tragik der Flucht, die in der Karibik endet in einem anderen Licht erscheinen.
Wenn der heute über neunzigjährige Jaques in die damaligen Geschehnisse seines Vaters eintaucht und seiner Phantasie freien Lauf lässt, vergisst man für einen Augenblick die Schwere der Zeit.
Er plaudert bei einer Flasche Beaujolais mit Isabell, einer Zufallsbekanntschaft aus dem Nähkästchen. Dabei genießen beide das Ambiente des Breitengrades einer Karibikinsel mit seiner unendlichen Weite eines aufgewühlten Meeres.

Historischer Hintergrund
Golda Meir – damals Meyerson – wurde 1938 als palästinensische Botschafterin von Präsident Roosevelt zum Évian Comité einberufen.
Golda Meir war von 1956 bis 1965 Außenministerin und von 1969 bis 1974 Ministerpräsidentin Israels.