Flucht zum reinen Wasser

und andere Erzählungen

von

Wolfgang Mildenberger verficht den Grundsatz, dass viele Arten des Schreibens erlaubt sind, mit Ausnahme der langweiligen. Im vorliegenden Erzählband stattet Wolfgang Mildenberger auch denjenigen Lebewesen seinen Dank ab, die ihm Zeit seines Lebens sehr viel bedeutet haben: den Tieren. Wolfgang Mildenberger zeichnet die tragischen Bemühungen Emil Spechts nach, beim Langlauf den Sieg zu erringen, fühlt sich subtil in die sprachlose Beziehung zwischen der jungen Inderin Kishori und Pierre Duprez, dem Sohn eines französischen Chauvinisten, ein, schildert die Umstände, die zu der unkonventionellen Eheschliessung des karibischen Paares Judy und Rowin führen, und geht der Frage nach, warum der von einer mausgrauen Depression heimgesuchte Nordländer Jonathan Fritz-Gibbon nach Sri Lanka, der Insel der Schönheit, reist. Wolfgang Mildenberger erweist sich als einfühlsamer, aber auch als satirischer Beobachter menschlicher Verhaltensweisen innerhalb verschiedenartiger kultureller Bedingungen. Er beweist in den vorliegenden Texten, dass Schreiben für ihn nicht nur ein Akt der Befreiung, sondern auch ein Eintreten für die vom Leben Benachteiligten ist.