Flügelkunde

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Nach ‚Die Grenze liegt am Horizont‘ legt Marco Grosse seinen ersten Gedichtband ‚Flügelkunde‘ vor. Seine Lyrik wirkt wie ein offenes Fenster. Bäume im Regen straffen ihre Blätter wie gespannte Planen. Auf ihnen platzt es leise / viele Male, wie feuchtgewordene Knallfrösche. Am Ende das Hoffen auf einen Flügelkundler, der die Arbeit vollendet. Stille, symbolträchtige Illustrationen von Korinna Feierabend stricken aus den Worten ein Bild.
Marco Grosses Gedichte verdanken sich Alltagserfahrungen. Klar und ohne Ballast beschreibt er Gefühle und Situationen in einer verständlichen Sprache, die gleichwohl mit starken Bildern aufgeladen ist. Das Gedicht ist für ihn ein Flügel, der ihn ein Stück weit hinaufträgt, damit er sich von dort einen Überblick verschafft und seine Welt ein klein wenig mehr versteht. Immer wieder stellt Marco Grosse Fragen, an sich selbst, an die Möglichkeiten des Gedichts, in der Hoffnung, ein paar Antworten zu bekommen, schlicht und hautnah.