Forderndes Leben – vergessenes Leben

von

Ihr drittes Buch ist ihrer Mutter gewidmet, die Ende 2011 im Alter von dreiundsiebzig Jahren an den Folgen der Alzheimer-Erkrankung verstorben ist.
Was war da gerade passiert? Herma war sich wie in einem zweitklassigen Film vorgekommen, als sie ihren Mann und Inge, die Frau des Kollegen, leicht bis fast gar nicht bekleidet aus dem Nebenzimmer kommen sah. Wieso war ihr nie in den Sinn gekommen, dass ihr Ehegemahl nicht nur aus „benzinsparenden Gründen“ unter der Woche bei seinem Arbeitskollegen nächtigte? Wie naiv und blauäugig war sie doch gewesen! Was sie auch nach Stunden noch nicht fassen konnte, war, dass der Kollege ihres Mannes seelenruhig am Küchentisch saß, während dieser sich mit seiner Frau im Nebenzimmer vergnügte.
Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte, aber eines wusste sie ganz genau, nämlich dass sie nicht wie Josef geduldig ausharren und abwarten würde, bis die beiden genug voneinander hatten. Als ihr untreuer Gatte am Wochenende den Weg nach Hause fand, stellte sie ihm ein Ultimatum, auf das er eingehen oder das er ablehnen konnte. Ehrlich gestanden wusste sie nicht, welche von den beiden Lösungen ihr lieber wäre …