Forum Psychosozial

Nekrolog auf meinen pädophilen Vater

von

Was mit einem Nachruf für den pädophilen Vater bei dessen Trauerfeier im Januar 2014 begann, drängt den Sohn im darauffolgenden Frühling und Sommer zur Suche nach Erklärungen für das »missglückte« Leben des Vaters.

Dominik Riedo schreibt dieses Buch, um die Innensichten seines Vaters (Tagebucheinträge, Briefe und weitere Aufzeichnungen) sowie die Außensichten von Polizeiprotokollen, Psychiatrischen Gutachten, Gerichtsurteilen und Zeitungsmeldungen nochmals mit den eigenen Erinnerungen zu vergleichen. Und so weitet sich der Text zu mehr als bloß einem Rückblick auf ein individuelles Leben aus – er wird zugleich zu einem Bild der Gesellschaft und ihres Umgangs mit menschlichen Abgründen.

Dabei zeichnet sich das Buch auch dadurch aus, dass es das Erleben eines Pädophilen aus der differenzierten Perspektive eines Schriftstellers betrachtet, der selbst weder Täter noch Opfer noch Wissenschaftler ist.