Joseph Fouché, meinte Balzac, sei „der stärkste Kopf“, den er kenne, „der einzige Minister, den Napoleon jemals besessen“ habe und ein „einzigartiges Genie“ obendrein . Stefan Zweig sieht in ihm „einen der mächtigsten Männer seiner Zeit, einen der merkwürdigsten aller Zeiten“, hebt die „bewundernswert beharrliche Charakterlosigkeit… dieses vollkommensten Machiavellisten der Neuzeit“ hervor und zeigt sich beeindruckt, davon, daß „der gleiche Mensch Priesterlehrer, Kirchenplünderer, Kommunist, mehrfacher Millionär und Herzog“ gewesen ist. Für die meisten anderen, Zeitgenossen wie später Geborene, war er dagegen einfach nur ein abscheulicher infamer „Wendehals“. Aber auch die Verabscheuenden kamen nicht umhin, die im doppelten Sinne mächtige Rolle anzuerkennen, die dieser Mann in einer überaus spannenden Zeit einst spielte. Und deshalb sind die letzten fünfundzwanzig Jahre des Joseph Fouché, die uns Geisler hier in dreiundvierzig Szenen auf die Bühne stellt (beziehungsweise in zwei Taschenbücher schreibt), ein wunderbares Porträt – nicht nur eines Lebens, sondern einer ganzen Epoche. Einer Epoche, die Europa prägte. Und bis heute nachschwingt.
- Veröffentlicht am Sonntag 31. Januar 2021 von epubli
- ISBN: 9783753157474
- 296 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Lyrik