Franz von Lenbach

Die Suche nach dem Spiegel

von

Franz von Lenbach (1836–1904) war der gefragteste Porträtmaler seiner Zeit. Er hinterließ rund 4000 Bildnisse von berühmten Zeitgenossen. Er studierte an der Münchner Kunstakademie und fand in Baron von Schack einen frühen Förderer, in dessen Auftrag er in die Kunstmetropolen Europas reiste, um die Alten Meister zu kopieren. Neue Kontakte über den Kreis seines Lehrers Karl von Piloty sowie Richard und Cosima Wagner erschlossen Lenbach die große Welt. Er malte die Mächtigsten seiner Zeit: 80 Bildnisse allein von Otto von Bismarck, mit dem ihn ein freundschaftliches Verhältnis verband. Porträts von Kaiser Wilhelm I. und II., Franz Joseph I. und – auf dem Höhepunkt seines Schaffens – sogar von Papst Leo XIII. begründeten seinen internationalen Ruf. Bei all diesem Erfolg behielt er eine natürliche Persönlichkeit, baute gesellschaftliche Kontakte auf, pflegte Freundschaften und nahm geschickt Einfluss. Gemeinsam mit seinen Freunden prägte er das kulturelle Leben Münchens. Sein Liebesleben war indes ein heikleres Kapitel. Glücklich wurde er erst mit Charlotte von Hornstein: »Lolo« wusste sein Leben mit Liebe zu ordnen; ihr verdankte er das feinfühlige Erkennen seines Wesens.