Französische Bibliothek

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Ursule Mirouët wächst nach dem Tod der Eltern bei ihrem Vormund Denis Minoret, einem greisen begüterten Arzt auf, unter dessen liebevoller Aufsicht sie eine behütete Kindheit in der Provinzstadt Nemour verbringt. Der Voltairianer Minoret pflegt einen entschiedenen Atheismus, bis er sich durch eine eindrucksvolle magnetische Sitzung in Paris von der Realität einer geistigen Welt überzeugen lässt. Bei seinem Tod entbrennt ein heftiger Streit um sein Testament, das eine Schar raffgieriger Erben der tugendhaften Ursule streitig zu machen versucht. 1841 verfasst und Balzac zufolge das »schönste Werk« dieses fruchtbaren Schaffensjahres, wurde Ursule Mirouët im folgenden Jahr in die Comédie humaine aufgenommen. Diese Neuübersetzung des u.a. von Walter Benjamin übertragenen Textes ermöglicht einen neuen Blick auf den philosophisch-fantastischen Balzac.