Frauen sind komisch

Kabarettistinnen im Porträt

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Lange Zeit schienen Kabarettistinnen nur als Quotenfrauen eine Daseinsberechtigung zu haben: die Eine fürs Soziale im Ensemble der bekannten Kabarettbühnen oder in den Fernsehshows. Nur einmal im Jahr konnten sich die Künstlerinnen vor Anfragen kaum retten, und zwar zum Weltfrauentag am 8. März. Inzwischen gelingt es den Frauen zunehmend, am
Humor-Monopol der Männer zu rütteln. Sie lassen sich auch nicht mehr vorschreiben, was richtiges Kabarett ist und was nicht, sondern glänzen in vielen Bereichen der Kleinkunst: Comedy, Poetry Slam, Tanz, Pantomime, Chanson, Rap und natürlich auch da, wo es um politische Meinungen geht. Manche dieser Darstellungsformen sind neu, die meisten jedoch hat es schon früher gegeben in der über hundertjährigen Geschichte des Kabaretts. Von Anfang an haben Frauen dabei eine prägende Rolle gespielt, ob als Darstellerinnen, Komponistinnen, Texterinnen oder Prinzipalinnen.

Schürmann-Mocks Buch dokumentiert diese Vielfalt anhand typischer Beispiele. In zehn ausführlichen und
fünfzig kurzen Porträts werden Frauen vorgestellt, ohne die die Geschichte des Kabaretts nicht denkbar wäre.
Die meisten von ihnen sind bekannt, doch jede der Frauen, denen ein ausführliches Portraits gewidmet wurde, repräsentiert eine bestimmte Zeit, verkörpert einen besonderen Stil, war oder ist in einem typischen Umfeld aktiv. Die zeitgenössischen Kabarettistinnen hat Iris Schürmann-Mock für diesen Band interviewt.
Ergänzt werden die zehn ausführlichen Porträts durch Kurzporträts mit Lektüreempfehlungen und Medientipps, die als Anregung dienen, sich näher mit diesen spannenden und ungewöhnlichen Künstlerinnen zu beschäftigen.