Freienwilln – ein Original

von

Im täglichen Leben ist Hans Annemal für die anderen Leute das Dorforiginal – auffallend, mit unvorhersehbaren Gedanken und Handlungen, Überraschungen und Wirkungen – immer auf seinen ›Freienwilln‹ bedacht.
Wie sagt er es? ›Gewiss ist für mich, dass Menschen wie ich, selten sind – so fühle ich es.‹
Seine Aufmerksamkeit galt immer dem Ungewöhnlichen – beispielhaft die Freundschaft zu einem französischen Kriegsgefangenen – in der Griesen Gegend im Zweiten Weltkrieg.
In seinem Verhalten, auch später gegenüber den Besatzungssoldaten, den Amerikanern, Engländern und Russen zeigt er unbekümmert und geschickt seinen »Freienwilln«, wie man es in der zerrütteten Nachkriegszeit von einem Landmann nicht erwarten konnte.
Eine Reise in den Westen der sechziger Jahre, nach Aachen und Frankreich krempelt ihn um, er empfindet seinen ›Freienwilln‹ nicht mehr.
»Ich bin nicht mehr derselbe, fahre aber wieder nach Hause.« – weint.