Die tägliche Auseinandersetzung mit den digitalen Medien und deren Ausläufern bringt eine große Bandbreite an Herausforderungen mit sich, denen sich auch Herr Otto Normalverbraucher kaum entziehen kann, um nicht (in Anlehnung an den binären Kontext) eine Null unter lauter Einsen zu bleiben.
Die digitalen Beeinflussungen haben längst in die alltäglichen Bereichsfelder, um nicht zu sagen Niederungen, unseres Daseins Einzug gehalten und bestimmen einen wesentlichen Teil unserer bewussten und unbewussten Lebensführung. Hängt eine mögliche Verminderung der Merkfähigkeit künftiger Generationen etwa mit jenen Technologien zusammen, die uns das tägliche Gedächtnistraining nicht mehr gestatten, weil jede Telefonnummer im Smartphone gespeichert, jede Verbindung im Navi vorgezeichnet und jede andere Information in Sekunden verfügbar ist? Oder beeinflusst die immer mehr um sich greifende Asozialität im Social-Media-Bereich unsere empathischen Fähigkeiten und Fertigkeiten? Und wie sieht es mit der damit verbundenen Problematik bezüglich Datenschutz und Intimität im Bereich der ständig wachsenden sozialen Netzwerke und der schon fast unüberschaubaren Menge an damit einhergehenden Nebenprodukten aus? Und letztendlich die Gretchenfrage, in welcher Form und in welchem Ausmaß führen virtuelle Einflüsse zu realen Konstellationen? Oder anders formuliert: Was macht das alles mit uns und wie ist darauf adäquat in unserer Eigenschaft als Individuum und in unserer Verpflichtung dem Kollektiv gegenüber zu agieren? Kurt Gallé unternimmt mit diesem Buch den Versuch, die Frage zu beantworten, was Wirklichkeit im 21. Jahrhundert für unser Menschsein bedeutet, auf welche Weise digitale Medien diese beeinflussen und wie man in Wissenschaft und Gesellschaft mit ihr umzugehen hat.
- Veröffentlicht am Montag 2. Oktober 2017 von Braumüller Verlag
- ISBN: 9783991002215
- 220 Seiten