Frieling – Lyrik

... und andere Vorfreuden

von

Mit Lust genießt der Dichter die Aussicht, dereinst von schmatzenden Parasiten als Leckerbissen auserkoren zu werden, und in schwelgerischen Versen besingt er wonnevoll seine Verwesung. Als freundlich meckernder, fröhlicher Pessimist kostet er sein Dasein in vollen Zügen aus.
Mit zunehmendem Alter überhört er allzu gut gemeinte Lehren und verkneift sich so manches Zugeständnis. Dafür schreibt er, wie ihm die Feder gewachsen ist, auch wenn er dabei dem einen oder anderen auf die Hühneraugen tritt und ihm am Ende gar die Dichterhölle droht.
Fritz Köhler legt erneut freche, respektlose Lyrik vor, die mit reichlich schwarzem Humor getränkt, zuweilen aber auch recht besinnlich ist. Selbstironisch bekennt er, brodelnde Gedankenflüge möglichst zu vermeiden, denn Klugheit stürze ins Verderben, nur Dumme zögen in den Himmel ein.