Zuerst spalteten wir Atome, jetzt spalten
wir Atome und Zellen – die anerkannte
Stammzellenforscherin will bei diesem
Spaltungswahn nicht länger mitmachen.
Sie versucht lieber, missglückte Zell ver –
änderungen ihrer Kollegen rückgängig zu
machen um den Preis des Verschwindens
aus der wissenschaftlichen Community.
Am Anfang hat Erik das Wort, verun –
sichert in seiner Liebe zu ihr. Er spürt,
dass sie die Zellen mindestens so liebt wie
ihn und vielleicht sogar Leo, über den sie
nie spricht. Wie mit einem Toten konkurrieren,
wie mit Zellen?
Sie liebt auch den Wienerwald. Die
Lichtspiele, die Vielfalt der Farben, die
Zartheit der wilden Blumen. Doch mitten
im Märchenwald: Pilze. Schwarze Riesen –
pilze, am Wegrand aufgereiht wie Wach –
soldaten. Die wissenschaftliche Neugier
hat ihren Preis. Der ausgelöste Strahlen –
alarm im Institut lässt Fassaden bröckeln,
Beziehungsgerüste zusammenbrechen und
ermöglicht neue Sehnsüchte.
Liebe in ihrer Vielschichtigkeit, Hass und
Angst, eine Natur, die nicht vergisst,
Wissen schaft an der Grenze zur Legalität
inmitten unserer Gegenwart: alles erfahrbar
durch Figuren, die auf ihren Eigen –
artig keiten bestehen. Faszinierend und
irritierend ermöglichen sie eine andere
Neugier auf uns selbst.
- Veröffentlicht am Samstag 1. Oktober 2016 von Müller, Otto
- ISBN: 9783701312474
- 250 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)