Führers begeisterte Töchter

Wie Mädchen die Hitlerzeit erlebt und später verharmlost haben

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Der Nationalsozialismus machte eine ganze Generation junger Mädchen zu ergebenen Anhängerinnen. Der fesselnde Bericht der amerikanischen Professorin Ursula Mahlendorf über ihre eigene deutsche Kindheitsgeschichte erhellt anschaulich die psychischen Auswirkungen dieser Indoktrination: Die traumatischen Folgen, unter deren Einfluss die Frauen der Kriegsgeneration lebenslang standen, blieben oft genug verdrängt und unverarbeitet. So wirkten das Schweigen wie die verfälschenden Berichte der NS-Mädels zwangsläufig bei ihren Kindern und Enkeln weiter, ein Prozess, den die Lektüre dieses Buches sichtbar macht und zu durchbrechen hilft.

Ursula Mahlendorf, 1929 in Schlesien geboren, wuchs in einer Familie von Deutschnationalen und Nationalsozialisten auf. Als Kind begeisterte sie sich für die Hitlerjugend und verehrte den ‚Führer‘ als Vaterfigur. Später studierte sie in Amerika, engagierte sich gegen den Vietnamkrieg. Sie wirkte als Professorin für Germanistik und Women’s Studies an der Universität von Kalifornien, Santa Barbara. Ihr Buch ‚Shame of Survival‘, das sie hier nun auch auf Deutsch vorlegt, erschien 2009 in den USA.