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Gedichte

von

«Hans Peter Treichlers Songs ohni Note verwandeln die Welt, stellen sie hier auf den Kopf, dort in den Senkel. Und sie stellen die Welt zur Disposition wie auch unsere Sicht auf sie: Wie wird ein knallharter Macho zum marzipanweichen Lover? Was macht aus einem Berliner einen Pariser? Und wie kommt es, dass Kirschen nach Bananen und nach Nüssen duften? Der Zauber der Verwandlung lauert überall. Nicht immer freilich ist er so harmlos, wie ein Papagei auf dem Kirschbaum uns glauben machen will: Was wird aus dem Sprung von der Brücke, wenn die Brücke zu hoch ist? Was wird aus dem entlaufenen Tigerli, wenn der Filzstift einen Strich durch unsere tierfreundliche Erwartung macht? Ob Heiterkeit oder Schrecken, Glück oder Entsagung – Hans Peter Treichler verabreicht sie uns in einer lebendigen, zeitgemässen Zürcher Mundart. Fernab von allem Musealen und aller Folklore entfaltet sie ihre Fitness als Umgangssprache ebenso wie ihre Kraft als Kunstsprache: gezähmt im Gedanken, kultiviert im Formbewusstsein, geschliffen im Aberwitz.» Hardy Ruoss