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Gedichte

von

Nach dem Tode des Literaturvermittlers und Journalisten Hans Rudolf Hilty (1925 ­ 1994) wurde es still um diesen Schweizer Schriftsteller. Zu unrecht. Vor allem als Lyriker hat der in St. Gallen aufgewachsene Autor Überzeugendes, nein, für Schweizer Verhältnisse Umwerfendes zustande gebracht. Er war nicht nur der innovative Herausgeber des „hortulus“ und der „Quadratbücher“, auch seine Gedichte und seine Kolumnen, die er für die vor ihm verstorbene Zürcher AZ schrieb, werden bleiben. Und was die Lyrik anbelangt, der orte-Band zeigt: Was Hilty nach einer gefühlsvollen Phase erster Gedichte begann, hat er später in eine Form gebracht, die bis heute verblüfft und überzeugt. Elegant, bissig, zeitkritisch kommen seine schwungvollen, dann wieder melancholischen Gedichte daher und beweisen, dass Hilty sein in die Wiege mitbekommenes Bürgertum abgeworfen und sich für eine Welt engagiert hat, die nicht den Status quo will, sondern die Würde eines jeden. Es wird Zeit, sich mit dem Lyriker Hans Rudolf Hilty zu beschäftigen.