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Gedichte

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Horst Bingel hat sich immer wieder für Ausgenutzte, aber ebenso für andere Dichter und Dichterinnen engagiert. So als Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller, aber auch als Herhausgeber der „Streit-Zeit-Schrift“ und der Publikation wichtiger Anthologien, so etwa in der Sonderreihe dtv „Deutsche Lyrik, Gedichte seit 1945“. Selbst Schweizer entdeckte er und brachte sie in der Anthologie „Junge Schweizer Lyrik“ (Eremiten-Presse) heraus. Noch wichtiger ist aber Horst Bingel als Erzähler und vor allem als Poet. Zurecht schrieb H.C. Artmann, Horst Bingel sei „der Fassadenkletterer unter Deutschlands Dichter“, während Wolfgang Weyrauch meinte, „Bingels Erkenntnisse und poetische Verwirklichungen sind vergiftete Pfeile, aber ihr Gift ist ein Gegengift, ein Vademecum, indem er in Völkerballspielen nicht Bälle auf das eine oder auf das andere Volk stürzen, vielmehr die Völker Ball spielen lässt“. Doch nicht zu übersehen, dass dieser Dichter unter der heutigen Deutschland AG litt und zugleich immer wieder das Poetische ins Wort geholt hat: „Die Dichter haben stets die / ganze Welt im Gepäck, weit / ist der Weg zur / Arche Noah.