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Gedichte

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Was vor Jahren ein Kritiker über ihren Roman „Die Puppenfrau“ (orte-Verlag) schrieb, trifft auch auf diese Gedichte zu: „Es ist ein Buch entstanden, das ganz aus dieser Zeit, aus ihrer Literatur der Kältemetaphorik hervorgeht, aber weiter reicht, weil es dennoch den Bannspruch gegen drohende Eiszeiten auszusprechen wagt.“ Unbekümmert, ob Ingeborg Kaiser nun in knappen Gedichten Nächte, Bäume, Vertrautes, Unvertrautes, Engel, das Chaos, das Vergessen oder in einem langen Gesang das Schicksal von Rosa Luxemburg beschwört, immer wird Kälte, Böses, Trostlosigkeit spürbar, aber auf geheimnisvolle Art auch das Gegenteil: das Licht, die Liebe zum Leben, zum Du, die Chance. Es lohnt, diese modernen Gedichte einer Frau zu lesen, die das Leben kennt und auf jegliche Schönfärberei verzichtet.