fund-orte

Gedichte

von

„es wolle ihr / so alle drei vier jahre nur / einmal gelingen / ein gedicht zu schreiben / ein anständiges / sagt sie“ — derart beginnt ein Gedicht von Jolanda Fäh. Natürlich spricht sie da zum Glück nur ironisch gebrochen von ihren Gedichten; denn dass ihr eine ganz eigene Poesie weit öfter gelingt, bezeugt jede Seite im vorliegenden fund-orte-Band des orte-Verlages. Aber die durchaus doppelbödige und gleichwohl feine Ironie dieser Zeilen sagt bereits allerhand über den präzisen und zugleich unverkrampft spielerischen Umgang dieser Dichterin mit der Sprache. Sinnlichkeit, Frische und stets auch ein Quentchen Glücksgefühl gehören überdies zu den Ingredienzen ihrer Gedichte. Nur ein einziges Beispiel: „die allee hat sich eingerollt und schnurrt / die fenster schweigen mit offenen mündern / der baum wartet / auf die gutenachtgeschichte“. Die beiden Herausgeber der fund-orte-Reihe freuen sich daher, jetzt diese Gedichte zu Ihnen zu bringen. Aber geben Sie bitte acht: Jolanda Fähs Verse warten fast immer mit einem Lächeln auf den Stockzähnen auf, ohne jedoch zu verschweigen, dass sie durchaus einmal zubeissen könnten.