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Neue Lüürik (Gedichte)

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Wer Peter Morgers Mundartgedichte liest, dürfte bald einmal merken, dass da einer recht kritisch seine Umwelt ablichtet, dabei aber nie bissig oder verbittert wird. Im Gegenteil, stets schimmert der Schalk durch, und manchmal gewinnt am Schluss gar das Fröhliche. Über seine Mund-Art meinte der Dichter: „Ich habe dieses Experiment ausprobiert und perfektioniert, um meine Muttersprache im Massstab Eins zu Eins auszudrücken. Dabei versuche ich ganz genau so zu schreiben, wie ich rede — dieses Sangallertütsch mit herbem Ausserrhoder Akzent. Ich baue mir dabei meine eigenen Regeln im Setzkasten der Lüürik.“ Dies ist Morger mit seinen Gedichten gelungen: Im Rahmen des vermeintlich Gemütlichen und Bodenständigen wächst hier eine Sprache, die sich in die alemannische Sprachidentität rund um den Bodensee einfügt. Die Lektüre (und das laute Lesen) von Morgers „Hailige Bimbam“ bereitet amüsante Stunden und stimmt nachdenklich zugleich.