Gedächtnis der Völker (GdV)

und andere Märchen aus der Gegenwart

von

Galsan Tschinag, der große Dichter, Förderer und Schamane seines Volkes, lässt in drei Märchenerzählungen das Leben der heutigen Bewohner der mongolischen Steppe greifbar werden, in ihrer improvisationsfrohen Verschmelzung von Tradition und Moderne, mit ihrem Witz, ihrem tiefen Anstand und ihrer Weisheit.

Die Gäste des Kleinen Reichs sind freche Städter, die für ihren Missbrauch des Gastrechtes der Jurte eine ländlich derbe Lektion erhalten. Mithilfe des zaubermächtigen Goldplättchens vermag ein Nomade in der Fremde, ‚inmitten der spitzdachigen, glattstirnigen Häuser des Abendlandes‘, einen argwöhnischen Hundehalter zum Freund zu gewinnen. Das Märchen von den prallen Mägen erzählt von phantastischen Begebenheiten in einer Steppengemeinschaft, die von Heerscharen selbsternannter Entwicklungshelfer und vom Ungeist einer neuen, profitgierigen Zeit heimgesucht wird, und endet – hoffnungsvoll!

Alle drei Märchen entführen in eine Mongolei der Gegenwart, deren alte Zauberkräfte nicht verschwunden, sondern vielfältig gewandelt sind.