Gegenschuss

16 Regisseure aus Österreich

von

Die österreichische Filmszene beklagt seit Jahren ihre eigene Unfähigkeit, produktive Diskurse zu führen. Hauptbeschwerdeführer sind Regisseure und Journalisten, die zugleich die Protagonisten dieser mangelnden Streitkultur sind. Regisseure drehen Filme, die sie in der Öffentlichkeit kaum vertreten, Journalisten urteilen über sie ohne Kenntnis der Produktionsabläufe. Die daraus entstehende Mißstimmung ist symptomatisch.
Trotz kommunikationsfördernder Einrichtungen wie Österreichisches Filminstitut und Filmfestival „Diagonale“ scheint nach wie vor Bedarf für Verbesserungsmaßnahmen zu bestehen. „Gegenschuß“ ist in Form von Gesprächen zwischen repräsentativen österreichischen Regisseuren und Journalisten ein ernstzunehmender weiterer Schritt zu einem Dialog zwischen Filmschaffenden und Rezipienten.
Vorgestellt werden sowohl bereits etablierte Regisseure als auch solche, die erst in den letzten Monaten vor Drucklegung ihre ersten größeren Arbeiten fertiggestellt haben: Houchang Allahyari, Martin Arnold, Florian Flicker, Christian Frosch, Peter Ily Huemer, Egon Humer, Mara Mattuschka, Wolfgang Murnberger, Manfred Neuwirth, Wolfram Paulus, Ursula Pürrer, Goran Rebic, Johannes Rosenberger, Ulrich Seidl, Götz Spielmann und Peter Zach. In jedem Fall sind es Künstler, die in ihrer Arbeit und mit ihrer Argumentation darüber weit über den Tellerrand des österreichischen Kino-Kleinformates hinausblicken und damit auch einen Ausblick auf die österreichische Filmszene im Jahre 2000 ermöglichen.
Der Herausgeber Peter Illetschko, geboren 1962, ist Redakteur der Tageszeitung Der Standard und lebt als Filmkritiker in Wien.