Geheimdienst in der Krise

Der BND in den 1960er-Jahren

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Der BND verlor in den letzten Amtsjahren Konrad Adenauers das Vertrauen des Bonner Regierungschefs. Ausschlaggebend dafür waren Illoyalität und Verrat im Dienst, NS-Belastung und Leistungsschwäche. Trotzdem gelang es dem BND-Präsidenten Reinhard Gehlen, sich bis 1968 der politischen Kontrolle durch Regierung und Parlament zu entziehen, zugleich aber in der Öffentlichkeit ein relativ positives Image zu bewahren, obwohl ihm die Führung des Nachrichtendienstes entglitt. Erst durch die Reformen ab 1968 wurde es möglich, den BND zu einer wirksamen Behörde der Auslandsaufklärung zu machen.
Jost Dülffer konnte die Akten des BND-Archivs und mehrerer Ministerien ohne Einschränkungen umfassend auswerten und legt nun eine kritische Geschichte zur Bonner Innenpolitik in der Spätphase der Ära Gehlen vor.