Genießen und Genossen

von

1988.
Es wurde gehandelt, getauscht und getuschelt. Gewünschte Dinge oder Dienstleistungen wurden nicht gekauft, sondern besorgt. Über, unter oder hinter Ladentischen. Gern auch an ihnen vorbei. Die beste Währung war die aus dem anderen Teil Deutschlands – nicht nur in Münzen und Scheinen, sondern auch in Kaffee und Schokolade. Für eine zickige Großcousine dritten Grades aus dem Westen hätte manch einer seine Oma verkauft. Das Leben im Osten Deutschlands bot seine ganz eigenen Herausforderungen – und auch Kuriositäten. Der Spaß kam nicht zu kurz. Man brauchte nur die richtige Einstellung. Kannte man dazu auch noch die richtigen Leute, umso besser.
Kein Wunder, dass Marlene zugreift, als das Schicksal ihr nicht nur einen, sondern gleich mehrere Kontakte zum Westen Deutschlands in den Schoß wirft. Und siehe da – neben unerwarteten Freundschaften entsteht eine rege Handelsbeziehung. Das bringt Probleme mit sich. Und auch zwischenmenschlich und familiär läuft nicht immer alles rund. Neben ganz alltäglichen Missverständnissen und Verwirrungen spielt in Marlenes Leben plötzlich auch die Liebe wieder eine entscheidende Rolle und verkompliziert alles noch mehr. Und dann war da auch noch die Neugier der anderen – gleich welcher Natur.