Gerechtigkeit und öffentliche Vernunft

Über John Rawls' politischen Liberalismus

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Wieviel normative Gemeinsamkeit benötigt die Demokratie? Wie groß ist der Konsensbedarf der gesellschaftlichen Diskurse in pluralistischen Gesellschaften? Wie ist die Neutralitätsverpflichtung des Liberalismus zu verstehen? Gibt es Grenzen der Toleranz? Welche Rolle kommt den starken metaphysischen und moralischen Überzeugungen der Bürger in einer Demokratie zu? Müssen sie eingeklammert werden? Muß der Bürger verstummen, wenn es um wichtige weltanschauliche Dinge geht, um den Konsens nicht zu gefährden?
Im Rahmen einer kritischen AuseinanderSetzung mit Rawls‘ Konzeption des politischen Liberalismus werden diese Probleme der Integration pluralistischer Gesellschaften diskutiert. Der dabei entwickelte Lösungsweg vermeidet sowohl die diskurSethische Überforderung der Konsensfähigkeit pluralistischer Gesellschaften als auch die Rawlssche Vorstellung einer gerechtigkeitSethischen Verfassung des öffentlichen Vernunftgebrauchs und plädiert zugleich für eine Entdramatisierung des Pluralismus und für einen selbstbehauptungswilligen Liberalismus, der sich von seiner neutralistischen Selbstlähmung befreit und handelt, wenn die Grenzen der Argumentation erreicht sind.