Budde gehört zu den führenden frühaufklärerischen Kritikern der Verpflichtung der Philosophie auf den Aristotelismus. Als Eklektiker stand er nicht nur zur bisherigen philosophischen Scholastik in Opposition, sondern bald auch zu Christian Wolffs systematischer Philosophie.
Budde begründete in Jena einen neuen, von der bisherigen Orthodoxie, aber auch vom zeitgenössischen Pietismus verschiedenen Typ von Theologie. Tatsächlich handelt es sich um die bis weit ins 18. Jahrhundert an den meisten protestantischen Universitäten Deutschlands rezipierte Gestalt einer prinzipiell konfessionellen Theologie, die jedoch religiös-praktisch reformerisch sein und theoretisch den neuen Standards von Wissenschaftlichkeit gerecht werden will. Buddes Werke wurden schulbildend, aber auch öffentlich wirksam; dies vor allem kraft ihres neuen, fundamentaltheologischen Gebrauchs des Religionsbegriffes und kraft einer polyhistorischen Gelehrsamkeit, die eine im wesentlichen lutherische, im einzelnen aber flexible, auf religiöse Aneignung und moralische Wirksamkeit achtende Interpretation der dogmatischen Tradition erlaubte.
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As a philosopher, Johann Franz Budde belongs to the leading representatives of early Enlightenment critics of “Aristotelianism”. As a theologian, Budde favoured a kind of “transitional theology” which distanced itself from contemporary orthodoxy as well as from contemporary Pietism. Budde’s works, which were highly influential, are here collected for the first time in recognition of Budde’s importance as a scholar and independent thinker.
- Veröffentlicht am Mittwoch 20. November 2024 von Olms, Georg
- ISBN: 9783487118994
- 704 Seiten
- Genre: Aufklärung, Hardcover, Philosophie, Renaissance, Softcover