Gesammelte Werke und Tagebücher

38/III. Abteilung

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Der dritte Band der Tagebücher Kierkegaards umfaßt die Zeit von Mai 1848 bis September 1849. Sie zeigen, wie sein Ringen um ein gewandeltes, radikalisiertes Verständnis des Christentums sich fortsetzt, das besonders durch seine Erlebnisse im „Corsarenstreit“ ausgelöst worden war; in dieselbe Richtung wirkte der religiöse Anstoß, den er am Verhalten kirchlicher Amtsträger während der „revolutionären“ Unruhen der Folgezeit nahm. Das fand nun Ausdruck in zwei Werken, die er selbst als den wichtigsten
Ausdruck seines Glaubens, als die „Werke der Vollendung“ oder „Vollbringung“ ansah: „Die Krankheit zum Tode“ und „Einübung im Christentum“ (24. und 26. Abteilung der „Gesammelten Werke“). Ein weiteres Hauptthema der Aufzeichnungen dieses Bandes ist dann die Frage, ob er
berechtigt ist, diese harsche Kritik an seiner Kirche und der „bestehenden Christenheit“ vorzubringen. Sie zeigen zugleich, wie er unter der ihm auferlegten zunehmenden Vereinsamung litt.
– Außerdem enthalten sie ein besonders wichtiges Dokument zum Verständnis der Verlobungskrise und seines Verhaltens in dieser Krise: eine ausführliche Darstellung „Mein Verhältnis zu ‚ihr'“ in einem Rückblick 8 Jahre nach dem Bruch