Geschichte im Detail

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1914 glaubte kaum jemand an irgendeinen militärischen Nutzen der noch sehr jungen Fliegerei. Die meisten Militärs konnten sich Flugzeuge und Luftschiffe allenfalls zur Aufklärung und Artilleriebeobachtung vorstellen, ähnlich den bereits zaghaft in Dienst gestellten Fesselballonen. Doch vier Jahre später mußten sie feststellen, daß die neue Waffengattung die Kriegführung revolutioniert hatte!
So groß war der technische Fortschritt in diesem kurzen Zeitraum, daß keiner mehr die entscheidende Bedeutung der Luftwaffe in einem modernen Krieg bezweifeln konnte. Im Ersten Weltkrieg wurden Luftkriegstaktiken von zeitloser Gültigkeit entwickelt: Klassische Luftkämpfe zwischen Jagdflugzeugen („Dogfights“), Abfangjagd, strategische Bombenangriffe oder taktische Erdkampfeinsätze. Selbst die Marinefliegerei machte ihre ersten Gehversuche.
Zugleich erschienen die ersten Fliegerasse, eine massenpsychologische Notwendigkeit zu einer Zeit, da alle Nationen ihre Kriegshelden haben wollten. Einige der von diesen Männern entwickelten Flugmanöver und Luftkampftaktiken bilden noch immer die Grundregeln des modernen Luftkampfes, wie sie der berühmte deutsche Jagdflieger Boelcke in seinen „Dicta“ schon damals treffend zusammenfasste.
Nie zuvor und nie danach hat eine neue Waffengattung in diesem Ausmaß die Kriegführung verändert.