Geschichte & Kultur. Kleine Saarbrücker Reihe

Tagelöhnerinventare in der Saarregion des 19. Jahrhunderts

von

Im zweiten Band der „Kleinen Saarbrücker Reihe“ untersucht Anke Rietz 70?Nachlassinventare von Tagelöhnern in der Region Merzig aus den Jahren 1815 bis 1834. Ihr Thema ist die Wohn- und Lebenswelt der „Armutsgesellschaft“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Die notariellen Inventare geben den vollständigen Überblick über die aktiven Vermögenswerte der Tagelöhner und die Schulden. Detailliert wird der Besitz an Möbeln, Kleidung, Haushalts- und Arbeitsgerät aufgeführt, auch im Hinblick auf Zustand und Nutzungsdauer dieser Mobilien. Die Lebensbedingungen der großen gesellschaftlichen Gruppe der Tagelöhner werden nur in Quellen wie diesen Nachlassinventaren überhaupt greifbar.
Durch die vollständige Auswertung aller Inventare im Untersuchungsraum kann die Verfasserin ein differenziertes Bild dieser kleinbäuerlichen, häufig aber Haus besitzenden Gruppe am unteren Rand der Gesellschaft zeichnen. Da für die Saarregion bisher noch keine Inventaranalysen durchgeführt wurden, betritt Anke Rietz mit ihrer Untersuchung der Tagelöhnerinventare in der Region Merzig auch methodisch Neuland.