Geschichte(n) ins Leben holen

Die Bibelforscherinnen des Frauenkonzentrationslagers St. Lambrecht

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Im Mai 1943 wurde im 1938 von den Nationalsozialisten beschlagnahmten Benediktinerstift St. Lambrecht (Steiermark) ein Frauenkonzentrationslager als Nebenlager von Ravensbrück errichtet. Für die 23 Frauen aus Österreich, Deutschland, Polen, Belgien und Holland war das KZ St. Lambrecht die letzte Station einer oft jahrelangen Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager des Dritten Reiches.
Über die Existenz dieses Konzentrationslagers war bislang kaum mehr bekannt, als dass dort Bibelforscherinnen, wie die Zeuginnen Jehovas damals genannt wurden, inhaftiert waren. Diese Opfergruppe gehörte bis in die neunziger Jahre zu den „vergessenen Opfern“ des Nationalsozialismus. Aus dem schwarzen Loch der Erinnerung – in das nach 1945 nicht nur die Häftlinge von St. Lambrecht gefallen sind – hat das Buch diese Opfer und die Geschichte des Stiftes in den Jahren 1938 bis 1945 geholt. Darin finden sich neben der „verdrängten“ Geschichte des Frauenkonzentrationslagers auch die Biographien jene 23 Frauen, die aus religiöser Überzeugung verfolgt wurden.