Gespräch mit Spinoza

von

Ausgeschlossen aus seiner jüdischen Gemeinde, kommt Baruch de Spinoza, radikaler und gefürchteter Philosoph, bei Freunden unter. Er lebt Tür an Tür mit der Frau, die er begehrt und der er sich nicht zu nähern wagt. Voll Unruhe streift er einsam durch Amsterdam und entwickelt unentwegt seine Philosophie, an deren Grund Fragen stehen, die uns alle beschäftigen: Wie erkennen wir Wahrheit, wie entlarven wir Illusionen? Durch die Sinnlichkeit des Körpers? Durch den Verstand? Wie führen wir ein freudvolles Leben?
Mehr als 300 Jahre nach dem Tod von Baruch de Spinoza nähert sich Goce Smilevski dem großen Philosophen so behutsam wie unerbittlich und durchdringt dessen Entwurf einer Ethik, seine »Lehre von den Affekten und Leidenschaften«. Durch die Kraft der Vorstellung, die spielerisch und sinnlich die Gedanken- und Lebenswelt Spinozas wieder aufl eben lässt, verschwindet die Zeit, die den Leser und Spinoza trennt. In einem fiktiven Gespräch befragt Smilevski den kompromisslosen Denker der Neuzeit über die Möglichkeit eines gelungenen Lebens und über das Glück. Der Leser wird intimer Begleiter entscheidender Erlebnisse und einsamer Momente, er verfolgt die Zweifel und Überzeugungen Spinozas, seine Vertrautheiten und Zerwürfnisse, Sehnsüchte und Denkkonstrukte.