Gespräche mit Bruno

Requiem für einen Braunbären

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In seinem neuen Buch folgt Peter Raba auf seine ganz persönliche Weise der Fährte des Braunbären
Bruno auf dessen Streifzügen durch die Alpen im Sommer des Jahres 2006. Der durch zahlreiche
Publikationen zur Komplementärmedizin über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Autor erzählt die Geschichte hinter den vordergründigen Fakten. Peter Raba kleidet in Worte, was Bruno nur durch Taten ausdrücken konnte. Dabei entsteht ein literarisches Vexierbild aus Dichtung und Wahrheit, ein immer unterhaltsamer, manchmal aber auch schmerzvoller Dialog zweier Seelenverwandter.

Brunos Streifzüge durch die Alpen wandeln sich in Peter Rabas Gesprächen zur geistigen Wanderung. Die spontanen, kraftvollen Taten des Bären halten uns modernen Menschen den Spiegel vor. Brunos
ebenso unbekümmerte wie unliebsame Fragen bringen Autor und Leser mehr als einmal in Verlegenheit. Fragen wie: „Kann es sein, dass ihr Menschen schlimmere Räuber seid als wir, die man uns Raubtiere nennt? Warum liefert ihr euch euern selbst erzeugten Ängsten aus? Warum seid ihr süchtig nach
Kontrolle? Warum habt Ihr eure Instinkte für die wirklichen Gefahren verloren?“

Im inneren Dialog mit Peter Raba gibt Bruno darauf überraschende, direkte Antworten und erteilt damit uns Menschen spielend mehr als eine Lektion. Mit seiner ungehemmten Energie und seiner „tierischen“ Freude an ungehinderter Bewegung beweist Bruno, wie weit wir uns – verstrickt in private Lebenslügen und gesellschaftliche Zwänge – bereits von dem entfernt haben, was menschliches Dasein wirklich
sinnvoll macht: die Begeisterung für den Augenblick des reinen Daseins und ein kraftvolles Leben
gespeist aus spontaner Liebesfähigkeit in wirklicher Geistesgegenwart.

Peter Rabas „Gespräche mit Bruno“ sind deshalb auch weit mehr als „nur“ ein Requiem für einen
Braunbären. Sie beschreiben Ende und Neuanfang zugleich. Denn erst Brunos tierisches Vermächtnis „schrumpft eure Ängste kleiner und lasst Liebe wachsen“ macht – richtig verstanden – den Weg frei in eine wahrhaft humane Zukunft.

Monika Haase, Murnau