Gestalten des Abendlandes

Teil 2: Erzählende Dichtung

von

In dankbarem Erinnern an meinen verstorbenen Mann, den Verfasser des vorliegenden Bandes, möchte ich
noch diesen dritten und letzten Teil seines Nachlasses veröffentlichen. Parzival ist in dichterisch freier Form in Anlehnung an das mittelalterliche Epos von Wolfram von Eschenbach gestaltet und als Idealbild vollkommenen höfischen Rittertums in christlicher Ausprägung zu verstehen, stellvertretend für den abendländischen Geist, sich selbst und seinen bestimmungsgemäßen Standort in der Welt
zu finden. Parzivals langer Weg voller Wirrungen, Schuld und großem Bemühen führt letztlich zu der Erkenntnis, daß Ruhm und Erfolg in der Welt nicht um den Preis der Gottesferne gewonnen werden dürfen.
Die epische Darstellung des letzten Staufers zeigt Konradin als Opfer eines großen Traumes und steht gleichsam allegorisch für das menschliche Verhalten, bestimmt von Macht- und Besitzstreben. Festlicher Jubel ist nur demjenigen so lange gewiß, wie er dem Volke Sieg und Brot
beschert.