Asbjørn Aarnes erzählt von Menschen, denen er begegnet ist oder von Begebenheiten, die er erlebte, entweder
in seinen Jugendtagen in Nordmøre, in seiner Studienzeit in Oslo oder in der akademischen Welt in Frankreich
und Norwegen. Der Leser trifft auf Menschen, deren jeder in seinem Umkreis zum europäischen Geistesleben
beigetragen hat. In den Gesprächen mit ihnen gibt Aarnes uns einen Einblick in wichtige Abschnitte des europäischen,
besonders des französischen, Geisteslebens und seiner Ideenentwicklung.
Die Form der Anekdote war allgemein und vorherrschend in der mündlichen Tradition. In der klassischen Literatur
der Antike findet man einen anekdotischen Zug bei Herodot und Titus Livius ebenso wie bei Platon. In der
persischen Literatur des dreizehnten Jahrhunderts stehen Sa’di und Rumi als zentrale Figuren. In der Zeit nach
der Renaissance wurde die kurze und zugespitzte Erzählung vor allem in Frankreich und Deutschland gepflegt
und in Anekdotensammlungen herausgegeben.
Asbjørn Aarnes, geboren 1923 in Vågbø, Nordmøre, Norwegen, Professor für europäische Literaturgeschichte
an der Universität Oslo von 1964 – 1992.
Aarnes veröffentlichte zahlreiche Publikationen über norwegische und französische Literatur, unter anderem Die
Dichtung Gérard de Nervals, seine Ästhetik und Poesie, 1957, Stadien der französischen Ideengeschichte, 1998, Die Poesie bei
Olav Nygard, 2004, Das Licht im Norden. Ein Snorre-Album, 2008.
Er trat darüberhinaus als Übersetzer französischer und deutscher Literatur in Erscheinung, u.a. Erzählungen von
Franz Kafka, 1985, Die philosophische Intuition von Henri Bergson, 1989, und Unterwegs zum Anderen von Emmanuel
Levinas, 1998.
Mitherausgeber der Zeitschrift Idee und Gedanke von 1960 – 1985, Redakteur von Thorleif Dahls Kulturbibliothek
1978 – 2001, Präses der Norwegischen Akademie für Sprache und Literatur 1967 – 1982.
- Veröffentlicht am Sonntag 6. Oktober 2024 von Bouvier Verlag
- ISBN: 9783416032568
- 184 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur