Die jüngste Wiedergeburt der Glasmalerei nach 1945 verdankt ihre Vielfalt speziell in Köln über 100 Künstlern, traditionsreichen Glasmalerei-Werkstätten, Stiftern und wachen Gemeinden. Der Neuanfang sakraler Glasmalerei im wieder aufgebauten Köln hat fast jeder Stilrichtung der Moderne Platz zur Entfaltung eingeräumt. Diese Sparte der Bildenden Kunst stellt einen herausragenden und nicht genügend gewürdigten Kulturschatz dar. Zur neuen Blüte haben prominente und arrivierte Künstler mit ihren Entwürfen ebenso beigetragen wie der künstlerische Nachwuchs aus den Kölner Werkschulen. Die hohe Qualität dieser Kunst rechtfertigt eine genauere Betrachtung speziell im Kölner Raum, einem Zentrum der Glasmalerei seit mehr als sieben Jahrhunderten.
In Köln gibt es ca. 170 katholische, über 60 protestantische und 6 orthodoxe Kirchen. Ein großer Teil dieser Kirchen verfügt über Glasfenster nach künstlerischen Entwürfen. Nur über die historischen Kirchen im Stadtzentrum existiert Schrifttum, das moderne Glasfenster umfasst. Die Glasfenster der Kirchen in den Kölner Außenbezirken und in (kirchlichen) Institutionen sind trotz hoher künstlerischer Qualitäten weitgehend unbekannt.
Thema des Buches ist der Bestand an kirchlichen Glasfenstern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zum ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Themenschwerpunkt (mit farbigen Abbildungen) sind die Bestände außerhalb des (historischen) Stadtkerns. Mit vom Verfasser erstelltem Bildmaterial auf 99 Farbseiten und begleitenden Texten zu Künstler und Werk soll Verständnis und Interesse für Themen und spezifische Qualitäten der Kölner Glaskunst zwischen 1945 und heute (2012) geweckt werden. Das Buch will die neue kirchliche Glaskunst in Kölner Kirchen exemplarisch als Kunstlandschaft vorstellen.
© Peter Bergthaller